L`Orfeo Premiere 28.02.2009

DIE RHEINPFALZ — NR. 51    MONTAG, 2. MÄRZ 2009

Zaubertöne der Klage

Urs Häberli inszeniert „L‘Orfeo“ von Claudio Monteverdi am Kaiserslauterer Pfalztheater...

...Häberli ist eine funktionale, ausgewogene
Inszenierung zu bescheinigen.
Er hatte einerseits seine Vorlage
nicht durch Interpretationsakrobatik
überfrachtet. Andererseits gelang ihm
ein über weite Strecken dynamisches
Arrangement mit bewegten Massenauftritten,
verspielten Einfällen und
bizarren Gestalten. Die Devise lautete
offenbar barockes Märchen- und Maschinentheater,
mit Versenkungen,
hoch über der Spielfläche schwebenden
Akteuren und zum Teil exzentrischen
Projektionen. Thomas Dörflers
(Bühnenbild) und Marcel Zabas (Kostüme)
zeitlose Ausstattung mit modernen
Elementen und Anspielungen
auf die Antike bildete dazu eine nicht
unattraktive optische Umgebung....

Trierischer Volksfreund . Nr. 52     Dienstag, 3. März 2009

Barock-Oper im Gewand des 21. Jahrhunderts

... Im Pfalztheater geht die Rechnung
auf, weil Urs Häberlis Inszenierung
die Leichtigkeit der Musik
überzeugend aufnimmt. Orfeo,
der unwiderstehliche Sänger, feiert
seine Hochzeit mit Euridice
am Swimmingpool (Bühne: Thomas
Dörfler
), umringt von einer
höfischen Spaßgesellschaft, deren
Kostümierung (Marcel Zaba)
spielerisch zwischen Sagenwelt
und Gegenwart variiert.
Eis-Skulpturen und gefrorene
Rosen illustrieren poetisch die
Zerbrechlichkeit von menschlichem
Glück. Häberli erzählt seine
Geschichte nachvollziehbar, aber
ohne Rührseligkeit und dräuenden
Theaterdonner....


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